05.02.2010

Diskussionspapier "Zur Lage der LINKEN nach dem Rückzug von Lafontaine und vor dem Parteitag in Rostock"

Von: Benjamin-Immanuel Hoff

Benjamin-Immanuel Hoff

In der Ausgabe Nummer 5 von 2010 wird durch einige Spiegel-Autoren die These aufgestellt, dass „Die Linke, deren politischer Aufstieg noch vor kurzem unaufhaltsam war, sich in einem beklagenswerten Zustand“ befinde und „in diesen Tagen das Platzen der kühnen Vision von einer starken linken Bewegung, die 2013 die schwarz-gelbe Koalition ablösen könne, zu besichtigen“ sei.[1]

Angesichts der wiederholten Nachrufe, die in den vergangenen 20 Jahren auf die PDS im konkreten und die Linke im Allgemeinen verfasst wurden, ist den zitierten Annahmen der Spiegel-Autoren nicht all zu viel Bedeutung beizumessen.

Dennoch stellen die Ereignisse der vergangenen Wochen, zum einen der Rückzug Oskar Lafontaines vom Vorsitz der Bundestagsfraktion und der Bundespartei, zum zweiten die öffentlich inszenierte Demontage Dietmar Bartschs und zum dritten die Vorschläge für die neue Führungsstruktur der Bundespartei eine Zäsur in der jungen Geschichte der Partei Die Linke dar.


[1] Andrea Brandt / Markus Deggerich / Claus-Christian Maltzahn 2010, Ideologische Selbstzerstörung, in: Der Spiegel 5/2010, S. 20f.