04.06.2025

Expert:innengespräch am 4. Juni 2025: "Stillstand oder Reform? Der Kompromiss als demokratische Kunst"

In einer pluralistischen Gesellschaft sind Kompromisse unverzichtbar – sie ermöglichen Entscheidungen trotz widerstreitender Interessen. Gegenwärtig scheint dieser Mechanismus jedoch an seine Grenzen zu stoßen. Während die letzte Große Koalition unter Angela Merkel notwendige Reformen verschlief, zerbrach die Ampel-Koalition an ihren inneren Widersprüchen. Studien zeigen, dass das Vertrauen in den Staat schwindet, weil die Infrastruktur verfällt und die Bürokratie zu langsam ist.

Die schwarz-rote Koalition startete mit einem Paukenschlag: Die Schuldenbremse, eben noch sakrosankt, wurde reformiert und milliardenschwere Sondervermögen aufgelegt. Das zeigt, dass Demokratien in Krisenzeiten handlungsfähig sind. Gleichzeitig brauchen Demokratien Zeit, um Interessen auszugleichen – ein fundamentaler Unterschied zu autoritären Systemen.

Wie kann die Demokratie handlungsfähiger werden, ohne ihre Prinzipien zu gefährden? Welche Staatsreformen sind notwendig, um Vertrauen zurückzugewinnen und worin besteht ein guter Kompromiss?

Ablauf:
Grußwort Prof. Manuel J. Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS
Grußwort Prof. Dr. Michael Grünberger, Präsident der Bucerius Law School

Gäste:
Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD), Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen
Dr. Julia Reuschenbach, Politikwissenschaftlerin an der FU Berlin und Ko-Autorin des Buchs "Defekte Debatten"
Sara Sievert, Journalistin und Autorin des Buchs "Der Unvermeidbare" über Friedrich Merz 

Moderation:
Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff