04.12.2023

Potenzielles Weltkultur- und Naturerbe Grünes Band

Wo einst Mauern und Stacheldraht Menschen trennten, wo Minen und Wachtürme eine tödliche Grenze pflasterten, zieht sich eine Generation später entlang des ehemaligen Kolonnenweges ein grünes Band durch Europa. Aus der Vogelperspektive ist der ehemalige Eiserne Vorhang ein Streifen aus Wiesen und Wald, Feldern und Heidelandschaften, Feuchtgebiete und Seen. Immer noch erkennbar: Der schmale Streifen, auf dem einst Soldaten patrouillierten und durchgängig von der Barentssee zum Schwarzen Meer auf über 12.500 Kilometern politische Gegensätze unversöhnlich aufeinanderprallten.

Wer das „Grüne Band“ erkundet, ob zu Fuß oder mit dem Rad, sichtet früher oder später Reste ehemaliger Grenzbefestigungsanlagen und Kreuze, die die Erinnerung an vergebliche Fluchtversuche und Unmenschlichkeit wachhalten. Ein Staat sperrte seine Menschen ein. Das wird in Thüringen nirgends anschaulicher als in den Ausstellungen und im Rahmen der Aufarbeitungsarbeit der Grenzlandmuseen und Gedenkstätten wie Point Alpha, Schifflersgrund, Mödlareuth oder Teistungen. Sie stehen stellvertretend für die Geschichte eines geteilten Europas und gleichzeitig für die europäische Friedensidee.

Das Grüne Band ist nicht nur hier ein Symbol für ein gemeinsames Europa, das Grenzen überwinden kann, sondern weiter Mahnmal für die jahrzehntelange Teilung. Und damit prädestiniert als UNESCO-Weltkulturerbe, wie die Thüringer rot-rot-grüne Landesregierung bereits vor Jahren auf Initiative der seinerzeitigen grünen Umweltministerin Anja Siegesmund erkannte. Mit einer Länge von 763 Kilometern hat Thüringen den mit Abstand größten Anteil am Grünen Band Deutschland (rd. 1 400 km). [...]

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Der Blogbeitrag erschien am 4. Dezember 2023 auf dem Community-Blog der Wochenzeitung der Freitag.