Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: so wichtig wie reformbedürftig

Vorschläge für notwendige Strukturreformen

 

[...] Für mehr als drei Viertel der Bundesdeutschen sind die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten – unabhängig von der Pandemie – die erste oder zweite Anlaufstelle, wenn es um politische Informationen geht. Im ersten Lockdown 2020 erreichte dieser Wert zeitweise 83 Prozent, wobei sich der Anteil derjenigen, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als wichtigste Informationsquelle bezeichneten von 56 auf 60 Prozent erhöhte.

In der sich in diesen Zahlen ausdrückenden Relevanz der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten wird zugleich ihre Bedeutung in einem dualen Mediensystem deutlich, in dem unterschiedliche Logiken die Produktion von Medieninhalten ermöglichen und das unterschiedliche Perspektiven auf die Welt und unsere Gesellschaft zulässt.

Das ist wichtig, denn öffentlich-rechtliche und privatwirtschaftliche Medien haben jeweils blinde Flecken. Sie können aber aus ihrer je eigenen Sicht durchaus komplementär den toten Winkel der anderen Perspektive ausleuchten: Öffentlich-rechtliche Angebote müssen in wirtschaftlichen Belangen weniger Rücksicht nehmen, während private Angebote gegenüber öffentlichen, politischen und sonstigen Autoritäten noch unabhängiger agieren können. Zusammengenommen sorgt die daraus entstehende öffentliche Debatte dafür, dass wir als Bürger*innen besser Bescheid wissen.

Ein Plädoyer für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist deshalb nicht zwangsläufig ein Plädoyer gegen private Medienunternehmen, zu denen auch die privatwirtschaftlich geführten Tageszeitungen und andere Printmedien gehören. Deren ökonomische Fehlentscheidungen zulasten der lokalen Berichterstattungen habe ich an anderer Stelle am Beispiel der Funke Mediengruppe thematisiert. [...]

Hier geht es zum Volltext auf der Webseite der Rosa-Luxemburg-Stiftung.