Zwei Praktiker sozialistischer Theorie
Beitrag auf dem Blog von www.freitag.de vom 29. Dezember 2017
Wer das inzwischen bereits dreißig Jahre alte Standardwerk "Die Frankfurter Schule" von Rolf Wiggershaus (ISBN 3-446-13132-9) in die Hand nimmt, findet im ersten Kapitel den Abschnitt "Der Millionärssohn Felix Weil gründet ein Institut für Marxismus, in der Hoffnung, es eines Tages einem siegreichen deutschen Rätestaat übergeben zu können". Dieser nur 17 Seiten umfassende Teil des knapp achthundert Seiten umfassenden "dokumentarischen Wissenschaftsepos" (DIE ZEIT) ist für die Ethnologin Jeannette Erazo Heufelder Ausgangspunkt und Gegenstand einer Biografie über den Unternehmer und Mäzen linker Kunst, Kultur und marxistischer Wissenschaft Felix Weil.
Die im Berliner Berenberg Verlag erschienene Publikation ist nicht nur aufgrund des mit 200 Seiten überschaubaren Umfangs, sondern insbesondere aufgrund einer ebenso dichten wie leicht geschriebenen Darstellung ausgesprochen lesenswert. Heufelder erhebt den Anspruch, nicht allein eine Biografie über den "argentinischen Krösus" Felix Weil zu schreiben, sondern vielmehr eine "kleine Wirtschaftsgeschichte der Frankfurter Schule". Diesen Anspruch löst sie umfänglich ein. Mehr noch entfaltet sich vor den Augen des Lesers das Panorama der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts sowohl in Deutschland als auch in Argentinien. Darin eingebettet sind sowohl die Gründung und Entwicklung des Frankfurter Instituts für Sozialforschung als auch spannnende Exkurse beispielsweise in die Geschichte und Finanzierung des in den 1920er Jahren bedeutenden kommunistischen Malik-Verlages sowie der linkssozialistischen und kommunistischen Bewegung, in der Felix Weil sich unternehmerisch und als Mäzen parteiungebunden bewegte.
Die im Berliner Berenberg Verlag erschienene Publikation ist nicht nur aufgrund des mit 200 Seiten überschaubaren Umfangs, sondern insbesondere aufgrund einer ebenso dichten wie leicht geschriebenen Darstellung ausgesprochen lesenswert. Heufelder erhebt den Anspruch, nicht allein eine Biografie über den "argentinischen Krösus" Felix Weil zu schreiben, sondern vielmehr eine "kleine Wirtschaftsgeschichte der Frankfurter Schule". Diesen Anspruch löst sie umfänglich ein. Mehr noch entfaltet sich vor den Augen des Lesers das Panorama der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts sowohl in Deutschland als auch in Argentinien. Darin eingebettet sind sowohl die Gründung und Entwicklung des Frankfurter Instituts für Sozialforschung als auch spannnende Exkurse beispielsweise in die Geschichte und Finanzierung des in den 1920er Jahren bedeutenden kommunistischen Malik-Verlages sowie der linkssozialistischen und kommunistischen Bewegung, in der Felix Weil sich unternehmerisch und als Mäzen parteiungebunden bewegte.
Nicht zuletzt die Welt linker Kunst und Kultur im weitesten Sinne. Angesichts des Argwohns und der Kritik gegenüber privatem Mäzenatentums von seiten der politischen Linken ist es fast frappierend zu sehen, mit welcher Selbstverständlichkeit Felix Weil durch die ihm zur Verfügung stehenden Mittel viele künstlerische, publizistische und kulturelle Aktivitäten erst möglich machte. Ohne die öffentliche Finanzierung von Wissenschaft, Kunst und Kultur in Frage stellen zu wollen, wäre es möglicherweise wünschenswert, würden die Besitzerinnen und Besitzer hoher Einkommen und Vermögen durch die politische Linke nicht nur als potenzielle Reichensteuerzahlende adressiert, sondern auch als mögliche Entrepeneure und Ermöglicher kritischer Wissenschaft und linker Kultur.
Heufelder gelingt es, viele unterschiedliche Erzählungen miteinander zu verknüpfen, deren Fäden immer wieder bei Felix Weil zusammenlaufen. Amüsante Anekdoten von Erfolg und Misserfolg stehen neben der Darlegung des sich zuspitzenden kontradiktorischen Verhältnisses von sozialdemokratischer und kommunistischer Parteipolitik nach dem Ende der Einheitsfrontpolitik sowie des tragischen Einflusses dogmatischer Verengung in der kommunistischen Bewegung nach der Machtübernahme Stalins. Felix Weil, der stets parteiungebunden war, blieb auch in seiner Unterstützung unabhängig von den Zyklen kommunistischer Zustimmung und Ablehnung. So finanzierte er nicht nur direkt Personen, die in die Ungnade der KPD gefallen waren, sondern auch wissenschaftliche Projekte, wie z.B. die Herausgabe der Mehring-Edition, an der mit August Thalheimer einer der Gründer der KPD-Opposition beteiligt war.
Neben diesen klug ausgeleuchteten Darlegungen führt Heufelder immer wieder zur Familien- und damit Unternehmensgeschichte Weils zurück. Erzählt wird von unternehmerischem Handeln, das zwischen Frankfurt am Main, Rotterdam und Buenos Aires changiert und auf die radikalen Umbrüche der Nachkriegsjahre, der goldenen Zwanziger Jahre der Weltwirtschaftskrisen zu reagieren hat. Fast atemlos zurück lässt den Leser die ausführliche Darstellung der Unternehmens- und Stiftungskonstruktionen, mit denen es Felix Weil nicht nur gelingt, das Institut für Sozialforschung zunächst in Frankfurt und später an den Exilstandorten in Genf, Paris und später New York abzusichern, sondern auch als Jude sein Vermögen vor dem Arisierungszugriff der Nationalsozialisten zu sichern. Hier wird die Wirtschaftsgeschichte zu einem Wirtschaftskrimi, der durch eine dramatische Familiengeschichte ergänzt wird.
Angesichts dessen legt Heufelder mit "Der argentinische Krösus" nicht nur eine "kleine Wirtschaftsgeschichte der Frankfurter Schule" vor, sondern eine ebenso lesenswerte wie lehrreiche Wirtschaftsgeschichte marxistischer und linker Wissenschaft und Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Eines der wenigen Fotos auf dem Felix Weil zu sehen ist, datiert auf Mai 1923. Vor fast 95 Jahren fand im thüringischen Geraberg im heutigen Ilm-Kreis die "Marxistische Arbeitswoche" statt - ein Diskussionsseminar in der Gründungsphase des Instituts für Sozialforschung. Teilgenommen haben an dieser Veranstaltung neben Käte und Felix Weil eine Reihe von Persönlichkeiten, die für die Frankfurter Schule zeitweise bis dauerhaft prägend sein sollten. Darunter u.a. Friedrich Pollock, der das Institut mit Max Horkheimer einige Jahre danach leitete, Hede und Julian Gumperz, Rose und Karl August Wittfogel, der Literaturtheoretiker und ungarische Marxist Georg Lukácz sowie der Jenaer Rechtswissenschaftler und Kommunist Karl Korsch.
Ein im Stuttgarter Richard Boorberg Verlag erschienener Sammelband "Karl Korsch zwischen Rechts- und Sozialwissenschaft: ein Beitrag zur Thüringischen Rechts- und Justizgeschichte" fasst Beiträge einer bereits im Juni 2014 stattgefundenen Tagung an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena zusammen. Die Tagung wurde durchgeführt unter der Schirmherrschaft und mit finanzieller Unterstützung des damaligen sozialdemokratischen Justizministers, Holger Poppenhäger, der bis zum Herbst dieses Jahres im rot-rot-grünen Kabinett von Bodo Ramelow als Innenminister amtierte und bedauerlicherweise durch Druck seiner eigenen Partei aufgrund glücklosen Agierens bei der kurze Zeit später zurückgenommenen Kreisgebietsreform zurücktreten musste.
Die 2014er Tagung war die erste Konferenz, die sich an der Alma Mater Korschs dessen wissenschaftlichem und politischem Handeln widmete. Während in den 1960er und 1970er Jahren insbesondere durch die in der damaligen Europäischen Verlagsanstalt herausgegebenen Schriften Karl Korschs, eine Vielzahl von Raubdrucken sowie durch die im Offizin-Verlag publizierte Karl-Korsch-Gesamtausgabe, die inzwischen acht Bände umfasst (der achte und neunte Band mit Briefen erschienen als Doppelband) eine regelrechte Korsch-Renaissance einsetzte, ist Korsch in seiner Heimat Thüringen heute weitgehend vergessen. Insoweit kann es fast keinen besseren Zeitpunkt für das Erscheinen dieser bewusst kritischen Würdigung Karl Korschs geben. Denn 2018 jähren sich zum 100. Mal die Revolutionen in Thüringen, die aus den Monarchien parlamentarische Freistaaten machten und läuten damit das sich 2019 zum 100. Mal jährende Jubiläum der Weimarer Republik ein. Während die Erinnerung an diese stets mit ihrem Ende, der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten verbunden ist, führt uns die Beschäftigung mit Karl Korsch in die Frühzeit dieser ersten parlamentarischen Demokratie in Deutschland und mitten hinein in die politischen Kontroversen dieser Zeit.
Karl Korsch, in Norddeutschland geboren, wuchs im Herzogtum Sachsen-Meiningen auf, wurde 1910 an der Juristischen Fakultät der Universität Jena promoviert und habilitierte sich dort 1919, nach dem Kriegsdienst und der wissenschaftlichen Mitarbeit an der von der sozialdemokratischen Reichsregierung unter Friedrich Ebert unterminierten Sozialisierungskommission, deren Mitglieder deshalb unter Protest ihre Arbeit niederlegten. Mit Unterbrechungen war Korsch an der Jenenser Universität bis 1933 als Privatdozent tätig. Seine mit Unterstützung und durch massiven politischen Druck des linkssozialdemokratischen Kultusministers Greil durchgesetzte ordentliche Professur trat er aufgrund der politischen Umbrüche des Jahres 1923 nie an. Wenige Monate nach der "Marxistischen Arbeitswoche", die auf Korschs Betreiben auf dem Geraberg bei Ilmenau stattfand, wurde Korsch als Justizminister der kurzlebigen SPD-KPD-Regierung Thüringens ernannt. Denn nachdem die KPD in Thüringen bereits seit 1921 eine SPD-USPD-Minderheitsregierung sowohl toleriert als auch gestürzt hatte, trat sie wenige Wochen nach der KPD in Sachsen ebenfalls einer formellen Koalitionsregierung mit den Sozialdemokraten bei. Beide mitteldeutsche Linksregierungen wurden auf Geheiß der Reichsregierung durch militärische Reichsexekution nach nur knapp drei Wochen Tätigkeit abgesetzt, was nichts anderes als die militärische Besetzung durch die Reichswehr bedeute, der vielfach frühere Freikorps-Mitglieder angehörten. Diese Ereignisse sind im bereits 2003 im Berliner Aufbau Verlag erschienenen Dokumentationsband "Deutscher Oktober 1923. Ein Revolutionsplan und sein Scheitern" (ISBN 3-351-02557-2) hervorragend aufgearbeitet und werden im Sammelband von Albert Eckert im Beitrag "Karl Korsch im Thüringen der Weimarer Republik" präzise eingeordnet.
Korsch, dem - nicht zu Unrecht - unterstellt wurde, als Mitglied der Thüringer Staatsregierung auf die militärische Bewaffnung proletarischer Hundertschaften und die Vorbereitung des von der KPD in Übereinstimmung mit der Komintern vorgesehenen Aufstandes unternommen zu haben, musste zeitweise untertauchen. Die Rückkehr auf seine Professur in Jena wurde durch die zwischenzeitlich gewählte Rechtsregierung Thüringens, gebildet aus dem sogenannten Thüringer Ordnungsbund, in dem sich die bürgerlichen Parteien zusammengefunden hatten und die von den als "Völkische" getarnte Nationalsozialisten toleriert wurden, vereitelt. Mehr noch strebten die reaktionären Kräfte an der Jenaer Universität ein Disziplinarverfahren gegen Korsch an, bei dem es nicht nur um die Bestrafung Korsch zu gehen schien, wie Gerhard Lingelbach im Beitrag "Karl Korsch - ein Marxist an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät" darlegt, sondern auch um die Revision der Politik des Kultusministers Greil, der zu den prägendsten Persönlichkeiten der seit 1921 bestehenden Linksregierungen in Thüringen gehörte. Aus seiner Antrittsvorlesung in Jena wurde, wie Matthias Steinbach in einem merkwürdig distanzierten Beitrag darlegt, ein veritabler "Universitätsskandal".
Der Fokussierung auf Karl Korschs Wirken geschuldet ist, dass das bildungs-, kultur- und wissenschaftspolitische Wirken von Max Greil nur facettenhaft im Sammelband erwähnt wird. Die Kontroverse um die Bildung der Thüringer Einheitsschule, die harten Auseinandersetzungen um die Gründung und Finanzierung des Weimarer Bauhaus, das 2019 ebenfalls 100. Jubiläum feiern und mit einem neuen Museum in Weimar geehrt werden wird sowie die Bemühungen Greils, die Hochschulen im Freistaat Thüringen durch die Berufung von progressiven Kräften zu modernisieren, sind gleichwohl eine eigene ausführliche Betrachtung wert. Dies wäre freilich einer weiteren Arbeit vorbehalten.
Die Mitarbeit Karl Korschs als junger Assistent in der gescheiterten Sozialisierungskommission, deren Ziel und ursprünglicher Auftrag in der Vorbereitung der Vergesellschaftung der Schlüsselindustrien lag und die deshalb energisch bekämpft aber eben auch nicht von den SPD- und USPD-Volkskommissaren unterstützt worden war, umfasste nur eine kurze Zeit. Daraus entwickelte sich jedoch eins der fruchtbarsten Arbeitsfelder Korschs. Der Vorsitzende Richter am Bundesarbeitsgericht, Bertram Zwanziger, skizziert in einem Beitrag Karl Korschs inhaltliche Befassung mit dem Arbeitsrecht der Weimarer Republik. Ein 1922 erschienenes Handbuch für Betriebsräte ist heute antiquarisch noch preiswert zu erhalten. Eberhard Eichenhofer und Achim Seifert ergänzen diesen Beitrag im Kapitel "Marxismus und Rechtswissenschaft" durch Darstellungen der sozialrechtlichen Arbeiten von Karl Korsch sowie die Beiträge Korschs in der Sozialisierungsdebatte der Weimarer Zeit.
Im dritten und abschließenden Kapitel des Sammelbandes werden die Rezeptionsprozesse im Werk von Korsch aufgegriffen. Der in Jena tätige Professor für Philosophie, Klaus Vieweg, widmet sich der Hegel-Rezeption Korschs. Vieweg, einer der intimsten Kenner hegelianischen Denkens und Wirkens und wie die meisten Autoren sowie die einzige Autorin dieses Sammelbandes selbst nicht Marxist, setzt sich erwartungsgemäß kritisch mit der Hegel-Rezeption von Korsch auseinander. Sein Resümee: "Die weit verbreitete These von Marx als Fortsetzer des Hegelschen Denkens der Freiheit, die angebliche Linie von Hegel zu Marx, die in einer Variation auch von Korsch vertreten wurde, bedarf der gründlichen Revision. Aus der Sicht moderner Hegel-Forschung handelt es sich um eine der vielen Legenden, die aber aus verschiedenen und gegensätzlichen Richtungen noch immer gebetsmühlenhaft vorgebracht werden, von Popper bis hin zu marxistischen Autoren." (S. 148)
Bedauerlicherweise hat Michael Buckmiller, einer der profundesten Korschkenner und mit Jürgen Seifert wichtigster Korsch-Rezipient, zwar auf der 2014er Tagung referiert aber keinen Beitrag zum Sammelband beigetragen. So fehlt die Kontroverse mit einem authentischen Vertreter marxistischer Positionen in diesem Sammelband.
Die beiden englischsprachigen Autoren John Abromeit und Amos Nascimento widmen sich sowohl dem Verhältnis von Korsch zur Frankfurter Schule (Reconsidering the Critical Historicism of Karl Korsch and the early Max Horkheimer) als auch der späteren Lehrtätigkeit Korschs an der University of Washington (Critical Theory and the University of Washington). Auch in der Neuen Welt blieb ihm eine ordentliche Professur aufgrund der gesellschaftspolitischen Verhältnisse verwehrt. Den Zugang zur Frankfurter Schule und ihrem wissenschaftlichen Programm verschloss sich Karl Korsch, der bereits in der KPD mit Ruth Fischer und Arkadi Maslow zu deren linken Flügel gehört hatte und nach ihrem Parteiausschluss an der Gründung und Tätigkeit des linkskommunistischen Leninbundes beteiligt war, in seiner Marx-Rezeption selbst. In den Worten von Abromeit: "The difference between Horkheimer and Korsch on this crucial point is not limited to questions of epistemiology either. In contrast to Korsch, whose thought remained tethered - at least through th end of the 1930s - to an uncritical and monolithic consept of the 'proletariat,' Horkheimer began exploring already in his early writings the ways in which the development of capitalism in the twenthies century created new divisions in both the material existence and consciousness of the working class." (S. 171)
Bedauerlicherweise schließt der Sammelband nach diesen Beiträgen ab, ohne die Frage nach der Aktualität von Korsch aufzurufen. Hier wäre Buckmiller, der dazu bereits in den frühen 1980er Jahren publizierte, erneut wünschenswert gewesen. So lässt der Band den politisch interessierten Leser, bei dem nach der Lektüre Interesse für den politischen Wissenschaftler und kommunistischen Politiker Karl Korsch geweckt wurde, etwas unbefriedigt zurück. Es empfiehlt sich deshalb, den Sammelband gemeinsam mit den Beiträgen des von der Loccumer Initiative kritischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2013 durchgeführten Symposiums "Zur Aktualität von Karl Korsch und seine Bedeutung für die Entwicklung der sozialistischen Linken" zum 60. Geburtstag von Michael Buckmiller zu lesen. Die Beiträge der überwiegend in Hannover angesiedelten Linkssozialisten wie Oskar Negt, Joachim Perels, Michael Vester sowie Michael R. Krätke wurden später im Selbstverlag veröffentlicht.
Dennoch wäre, wenn schon kein die Aktualität Korsch diskutierendes Fazit den Sammelband abschließt, eine ausführlichere Bibliographie von Korsch und der Korsch-Rezeption denkbar und auch wünschenswert gewesen.
Diese kritischen Anmerkungen können jedoch nicht die Zufriedenheit darüber zurückstellen, dass mit der Tagung und dem Sammelband das erste Mal an den Jenaer Universität und in Thüringen eine Persönlichkeit der Arbeiter/-innenbewegung, deren Wiege in Deutschland eben in Thüringen liegt, gewürdigt wird. Insoweit sollte dem Sammelband insbesondere in den kommenden Jubiläumsjahren der Gründung der Thüringer Republiken, der Weimarer Republik und der Bildung des Freistaates Thüringen aus den verschiedenen Kleinstaaten eine Fortsetzung der Betrachtung sozialdemokratischer und sozialistischer Realpolitik und der sie prägenden Persönlichkeiten gewünscht werden.
Jeanette Erazo Heufelder, Der argentinische Krösus. Kleine Wirtschaftsgeschichte der Frankfurter Schule, Berenberg Verlag Berlin, 208 Seiten. Auch als E-Book erhältlich, ISBN 978-3-946334-16-3, EUR 24,00.
Achim Seifert, Klaus Vieweg, Axel Ecker, Eberhard Eichenhofer (Hrsg.), Karl Korsch zwischen Rechts- und Sozialwissenschaft: ein Beitrag zur Thüringischen Rechts- und Justizgeschichte (zugleich Jenaer Schriften zum Recht, Band 48,), Richard Boorberg Verlag Stuttgart, 198 Seiten. ISBN 978-3-415-06145-3, EUR 38,00.
Ich bin Vater, Politiker und Sozialwissenschaftler. Herausgeber von "Neue Wege gehen. Wie in Thüringen gemeinsam progressiv regiert wird" (VSA-Verlag 2023).
Hier veröffentliche ich regelmäßig Beiträge in meinem Blog und andere Publikationen.