07.04.2016

Das ‚Weimarer Dreieck‘ weiter mit Leben erfüllen

Thüringens Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei, Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, hat sich enttäuscht über Äußerungen des polnischen Außenministers Witold Waszczykowsky gezeigt, nach denen dieser das „Weimarer Dreieck“ als „erschöpft“ ansieht. „Auch im 25. Jahr seines Bestehens hat das ‚Weimarer Dreieck‘ nichts an Bedeutung verloren“, betonte Hoff. „Wir leben in einer Zeit, in der Europa vor enormen Herausforderungen steht, und gerade das gestrige Referendum in den Niederlanden muss uns mehr denn je Mahnruf sein, uns den Europakritikern entgegenzustellen und um die europäische Idee zu ringen.“

 

Weiter erklärte der Minister: „Europa ist im Wandel, und jetzt gilt es, die europäische Zusammenarbeit unter den sich rasant verändernden Rahmenbedingungen weiter  und vertrauensvoll auszugestalten. Wir brauchen einen offenen Diskurs – auch über die Differenzen in unseren Wert- und Zielvorstellungen, und dabei ist ein solches Dialogforum wie das ‚Weimarer Dreieck‘ unverzichtbar.“ Er würde sich deshalb wünschen, so Hoff, dass die Meinung von Außenminister Waszczykowsky nicht die abschließende Haltung Polens sei. „Unabhängig davon wird der Freistaat Thüringen seine engen Partnerschaftsbeziehungen zur Region Malopolska unverändert fortführen. Damit leisten wir unseren Beitrag, die weiterhin bestehende Bedeutung des ‚Weimarer Dreiecks‘ in seinem Jubiläumsjahr zu verdeutlichen und den innereuropäischen Austausch mit Leben zu erfüllen. Auf regionaler Ebene, auf Ebene der Zivilgesellschaft – dort, wo das Miteinander von Deutschland, Frankreich und Polen gelebt wird.“

In diesem Zusammenhang verwies der Minister auf ein Multiplikatorentreffen am 18. April 2016, 17:00 Uhr in der Thüringer Staatskanzlei. Gegenstand der Veranstaltung, die das Europäische Informations-Zentrum gemeinsam mit dem Verein Weimarer Dreieck e. V. ausrichtet, sollen die vielfältigen zivilgesellschaftlichen Aktivitäten zum Weimarer Dreieck sein.

 

Ferner richtet das EIZ ein Tagesseminar zum Thema „Polen, Frankreich und Deutschland im ‚Weimarer Dreieck‘ und der Europäischen Union – Perspektiven der trilateralen Zusammenarbeit“ aus, das am 17. Mai 2016 ab 9:00 Uhr in Weimar (Bildungsstätte der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, Weimar, Zum Hospitalgraben 8, 99425 Weimar) stattfindet. Dabei soll es u. a. um Frankreich ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl, die innen- und außenpolitischen Zielsetzungen der polnischen Regierung und deren Haltung zur Bundesrepublik Deutschland oder die zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit zwischen Frankreich, Polen und Deutschland gehen.