06.02.2018

Porzellan, Revolution und Kunstmarkt

Beitrag auf dem Blog von www.freitag.de vom 7. Februar 2018

Es gehört zu den vornehmen Aufgaben eines Kulturministers, bei Ausstellungseröffnungen und anderen Gelegenheiten das Grußwort zu sprechen. In der letzten Januarwoche sprach der Autor dieses Beitrages im Schloss Meiningen anlässlich der Präsentation des Ankaufs von exquisiten Teilen aus dem Hochzeitservice von Erbprinz Georg von Sachsen-Meiningen und der Prinzessin Charlotte von Preußen durch die Meininger Museen. Die 24 Geschirrteile und 3 Prunkvasen stammen aus einem ursprünglich 50 Gedecke umfassenden luxuriösen Tafelservice, das der preußische König Friedrich Wilhelm IV. seiner Nichte 1850 zur Hochzeit schenkte.

Der Ankauf dieses Services, das auf dem Kunst- und Antiquitätenmarkt für einen Kaufpreis von 300.000 EUR, aus Mitteln des Freistaates Thüringen, der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung erworben wurde, wurde innerhalb der Thüringer Landespresse nicht gänzlich unkritisch gesehen (vgl. hierzu Interview in der Thüringer Landeszeitung vom 2.2.18). In der Kritik standen sowohl die Höhe der dafür eingesetzten öffentlichen und privaten Mittel und der Umstand, dass es sich bei dem Hochzeitsgeschenk nicht um in Thüringen, sondern in der preußischen Königlichen Porzellan Manufaktur (KPM) in Auftrag gegebenes Porzellan handelt, also nicht einmal adäquate Regionalgeschichte erzählt würde.

Dieser Sichtweise kann auch aus der Perspektive eines linken Kulturministers widersprochen werden. Denn schon in der Geschichte dieses Hochzeitsgeschenks lassen sich Erzählungen verweben, deren Stoff letztlich das Bild Thüringens als einem Zentrum mitteldeutscher Industriegeschichte und der Geschichte der Arbeiter/-innenbewegung zeichnet. Dem historischen Thüringen des 19. und 20. Jahrhunderts also, das im Zentrum des diesjährigen Themenjahrs »Thüringens Aufbruch in die Moderne. Industrialisierung und soziale Bewegungen« steht.


Porzellan erzählt Geschichte

Als zu Beginn des 18. Jahrhunderts das Porzellan nacherfunden wurde, 1708 zunächst in Meißen, ab 1760 auch im Thüringer Raum, begann nicht allein ein neues Kapitel kultivierter Darreichung von Speisen. Mit der Ausdifferenzierung des Porzellans in ganz Europa setzten eine zunehmende Ausdifferenzierung von Sortiment, Dekoration und Formgebung sowie eine Verfeinerung der Tischsitten ein.

Als Luxusgegenstände und Statussymbole diente Porzellan dem herrschenden Adel als Machtinszenierung - und auch als Einnahmequelle. Etwa ein halbes Jahrhundert nach Erfindung des europäischen Porzellans in Sachsen wurde es auch in Thüringen hergestellt. Die kleinstaatliche Enge Thüringens mit rund 30 selbständigen Herrschaften führte bald zu einer Vielzahl von Gründungen in den verschiedenen Herrschaftsgebieten. Der Theologe Georg Heinrich Macheleid gründete 1762 die erste Porzellanmanufaktur in Volkstedt im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, mit Unterstützung des Landesherrn. Es folgte 1764 eine konkurrierende Gründung in Walldorf, im benachbarten Herzogtum Sachsen-Coburg-Saalfeld. Weitere Betriebe entstanden unter anderem in Limbach 1772 bzw. 1783 in Rauenstein. Die kleinen Fürstenhäuser Thüringens, von Churchill später als »Pumpernickel Principalities« bezeichnet, brauchten sowohl solvente Unternehmer, um die ebenso kleinen Staatskassen zu füllen und um an der Inszenierung von Macht und Pracht teilhaben zu können.

Das Porzellanhandwerk, das aufgrund der exzellenten naturräumlichen Gegebenheiten - alle Rohstoffe waren nah verfügbar - alsbald florierte, wurde zusätzlich mit adligen Privilegien, wie der Exklusivherstellung, aber auch finanziellen Beteiligungen und der Bereitstellung von Rohstoffen gefördert und entwickelt sich zügig zu einem Thüringer Industriezweig. Die Herausbildung industrieller Produktion führte wiederum zur Entstehung einer spezifischen Schicht von Beschäftigten, dem doppelt freien Lohnarbeiter, deren Interessen und dem darin sich ausdrückenden Widerspruch von Kapital und Arbeit den Verlauf der weiteren gesellschaftlichen Entwicklung nicht nur Thüringens prägen sollte. Darauf wird später zurückzukommen sein.

Doch nicht allein die Inszenierung höfischer Pracht spiegelte sich in dem Porzellan beigemessenen Wert wieder. Sondern auch Distinktions- und Abgrenzungsbedürfnisse gegenüber den nichtadligen Schichten, wie Pierre Bourdieu sie in »Die feinen Unterschiede« (Suhrkamp 2008, ISBN 13-9783518282588) beschreibt. Die vom Adel ökonomisch beförderte industrielle Produktion des Porzellans wiederum führte mittels technologischer Entwicklung und über die massenkonsumtionstaugliche Herstellungsweise dazu, dass Porzellan seiner Exklusivität beraubt und zu einem breiteren Schichten zugänglichen Warenartikel wurde. Zunächst interessant für die aufstrebende bürgerliche Schicht, die über die materielle Aneignung von Porzellan in Exklusivitätsrechte des Adels vorzudringen beabsichtigte. Die Geschichte auch des Thüringer Porzellans und seiner Produktionsweise ist daher auch eine Geschichte eines Machtverlustes: von einem elitären Luxusprodukt der Adligen zu einem durch industrielle Fertigung und gesellschaftlichen Fortschritt, einschließlich der Novemberrevolution 1918, die zur Abdankung der Thüringer Herzöge führte, in allen Schichten anzutreffenden Haushaltsgegenstandes.


Das Meininger Hochzeitsservice erstmals im öffentlichen Eigentum

Als Zeugnisse der europäischen Kulturgeschichte fanden Porzellanwaren Eingang in viele private Sammlungen und öffentliche Museen. In ihrer Dekoration und Formgebung spiegeln sich kulturelle Zusammenhänge und deren Wandel wider. Sie ermöglichen dem Publikum eine Auseinandersetzung mit diesen Werken und bei kluger Vermittlung, die sie umgebenden Zeitläufte und deren oder dialektischer Widersprüchlichkeit.

Das Meininger Hochzeitsservice war ein Geschenk des preußischen Königs anlässlich der Hochzeit seiner Nichte, Charlottes von Preußen, mit Georg von Sachsen-Meiningen im Jahre 1850. Um den Status der Braut als königliche Prinzessin gegenüber dem herzoglichen Bräutigam sichtbar werden zu lassen - auch und gerade innerhalb des Adels spielten und spielen Distinktionsbedürfnisse eine große Rolle - wurde die Aussteuer der Prinzessin »dem Ansehen des königlichen Hauses« zusammengestellt.Das Service umfasste ursprünglich 548 Teile, dazu einen Tafelaufsatz, der aus ursprünglich fünf Vasen bestand. Die Kosten des Service in Höhe von 6.898 Reichstaler, sie wurden getragen vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV., waren einerseits eine für damalige Verhältnisse große Summe Geld und entsprachen andererseits dem Zweck, den Status der Braut als königliche Prinzessin aus dem Hause Hohenzollern in Meiningen zu repräsentieren.

Das Hochzeitsservice lag und verblieb im Eigentum der Prinzessin - mit Ausnahme einer Vase. Die größte der ursprünglich fünf Vasen, von denen drei, darunter diese Vase, nun wieder in Meiningen zu sehen sind, war hingegen ein Geschenk an Prinz Georg von Sachsen-Meiningen, dem Bräutigam. Dieser ebenfalls aufwendig gestalteten Vase lag eine Zeichnung des künstlerisch ausgesprochen begabten Herzogs zugrunde. Dargestellt ist die Schlacht bei Hemmingstadt, in der sich Dithmarsche Bauern am 17. Februar 1500 erfolgreich gegen den militärisch überlegenen dänischen König zur Wehr setzen. Dieses Ereignis, das eine klassische »David gegen Goliath«-Geschichte repetiert, ist zwar heute aus dem kollektiven historischen Gedächtnis weitgehend entschwunden, genoss seinerzeit jedoch große Popularität. So setzte unter anderem der Dichter und Sympathisant der 1848er Revolution, Theodor Fontane, der Schlacht mit der Ballade »Der Tag von Hemmingstedt« ein literarisches Denkmal. Dass sich Georg von Sachsen-Meiningen diese Schlacht als Inspiration mehrfacher Zeichnungen auserkor dürfte nicht allein am Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Rechtswissenschaft in Berlin gelegen haben, sondern auch das politische Tagesgeschehen seiner Zeit. Georg nahm 1849 am ersten Schleswig-Holsteinischen Krieg teil, einem Teilvorgang der europäischen und deutschen Revolution. Am 18. 3. 1848 forderten die schleswig-holsteinischen Stände unter dem Eindruck der freiwilligen Abgabe absoluter Macht durch den dänischen König Frederik VII. insbesondere die Aufnahme Schleswigs gemeinsam mit Holstein in den Deutschen Bund sowie Presse- und Versammlungsfreiheit einschließlich der Volksbewaffnung. Der Krieg dauerte in sechs Phasen bis 1851 - unterbrochen von Zeiten des Waffenstillstands - und war zugleich ein Konflikt zwischen Dänemark und dem Deutschen Bund, an dem auf schleswig-holsteinischer Seite Bundestruppen vor allem aus Preußen und Thüringen teilnahmen. Für Thüringen unter anderem auch das Bataillon Meiningen mit Erbprinz Georg.

Die Teile des beinahe 170 Jahre alten Hochzeitsservice haben nun durch die konzertierte Aktion des Freistaates Thüringen, der Kulturstiftung der Länder, in die Thüringen jedes Jahr mehr als 250.000 EUR einbringt und die unter anderem Mittel für Kunstankäufe, aber auch andere Aktivitäten, wie z.B. die Finanzierung von Restitutionsvereinbarungen bereitstellt, sowie der Siemens-Kunststiftung erstmals Eingang in ein öffentliches Museum Thüringens gefunden. Sie gehören damit zum ersten Mal der Gesellschaft und in diesem Erwerb spiegelt sich also auch die öffentliche Funktion wieder, die zwischenzeitlich durch die öffentliche Hand getragene Schlösser und Gärten als Teil unserer Kulturgeschichte repräsentieren. Die erworbenen Teile des Hochzeitsservice wurden angeschafft, nicht um enzyklopädische Sammlungsbestrebungen zu befriedigen, sondern um über die physische Präsenz der Objekte eine Rückkopplung an die Vergangenheit zu ermöglichen. Sie geben Anlass, über Herrschafts- und Wissensordnungen und damit einhergehende Fragen von Macht, Industrie- und Demokratiegeschichte sowie regionale Identitäten und Herkünfte zu diskutieren, sie zu hinterfragen.

Das Land Thüringen hat diesen Erwerb unterstützt aus dem Bewusstsein heraus, dass die Museumslandschaft im Freistaat ihre Bedeutung aus dem Muster »dezentraler Konzentration« der früheren Residenzen, ehemaligen freien Reichsstädte und unterschiedlichen Landesteile zieht und der Verankerung in jeweiliger Territorial- und Wirtschaftsgeschichte.


Themenjahr 2018: Thüringens Aufbruch in die Moderne

Denn leider gehört es zu den Irrtümern einer vorrangig westdeutsch geprägten Sicht auf deutsche Geschichte, beispielsweise beim Begriff der »Industriekultur« zunächst an die großen Ballungszentren in Nordrhein-Westfalen oder dem Rhein-Main-Gebiet zu denken bzw. an die Steinkohlereviere im Saarland und dem Ruhrgebiet. Übersehen wird dabei, dass gleich, ob es um die industrielle Entwicklung, die Entstehung sozialer Bewegungen oder allgemein die kulturellen Entwicklungen geht, die Deutschland und Europa zu dem gemacht haben, was sie heute sind: An Thüringen führt kaum ein Weg vorbei. Sie beginnen mit den tiefgreifenden ökonomischen und politischen Umwälzungen im Zuge der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert und münden in die Weimarer Verfassung - deren grundsätzliche Ideen sich bis zum Wartburgfest zurückverfolgen lassen wie der Autor auf diesem Blog an anderer Stelle zeigte -, die Entstehung der deutschen Arbeiterinnen und Arbeiterbewegung oder die Bauhaus-Bewegung und nicht zuletzt die Gründung des Landes Thüringen im Jahr 1920 als föderaler Teil eines republikanischen Deutschlands. Im Spannungsbogen der Zeit zwischen 1800 und der Novemberrevolution 1918 gibt es somit unzählige Thüringer Geschichten zu erzählen, die Gegenstand des Themenjahres »Thüringens Aufbruch in die Moderne. Industrialisierung und soziale Bewegungen« sind.

Spätestens um das Jahr 1900 gehörte Thüringen mit Sachsen, Berlin, Hamburg, Bremen, dem Ruhrgebiet und Oberschlesien zu den am stärksten industrialisierten Gegenden des Deutschen Reiches. Doch anstelle der Schwerindustrie bildeten eher kleine und mittelgroße Produktionsstätten das Rezept für den Erfolg der Region. Mit der zunehmenden Spezialisierung auf bestimmte Luxusgüter konnten die thüringischen Unternehmen im In- und Ausland Märkte erobern und sich fest etablieren - die Glas- und Porzellanherstellung ist nur ein Beispiel. In fast allen Regionen des Freistaats finden sich Spuren jener dramatischen Zeit voller wirtschaftlicher und sozialer Umbrüche und Neuanfänge. Fast das gesamte Land wird so zum begehbaren Museum - von der Gießerei Heinrichshütte in Wurzbach über die Schraubenfabrik Graba in Saalfeld bis zum Kalibergwerk Bleicherode, um nur einige zu nennen. Unternehmen wie die Zuckerfabrik Oldisleben oder das Schaubergwerk Merkers wurden neben der modernen Produktion als Museen erhalten oder dienen wie das Firmengebäude von Topf und Söhne in Erfurt bereits der Erinnerungskultur. Andere Firmen wie Schott oder Zeiss sind bis heute führend in ihrem Fach und können eine entsprechend lebhafte Firmenhistorie aufweisen, die etwa im Optischen Museum Jena und dem Zeiss-Archiv Jena aufgearbeitet werden.

Die Rolle Thüringens als Kernland der Arbeiter/-innenbewegung ist untrennbar mit dem industriellen Aufstieg verbunden. Denn gerade die Kleinteiligkeit des Landes, die Dichte von Kultur- und Bildungslandschaft machten viele Entwicklungen erst möglich. Eisenach, Gotha und Erfurt gelten bis heute als die Geburtsstätten deutscher Sozialdemokratie - 1918/19 war Thüringen mit seinen vielen Revolutionen ein Zentrum der demokratischen Umwälzung in der deutschen Provinz. Das Themenjahr stellt deshalb Erinnerungsorte wie den Goldenen Löwen in Eisenach, einer der wichtigsten Stätten deutscher Sozialdemokratie, an dem 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei gegründet wurde ins Schaufenster der öffentlichen Wahrnehmung. Nicht unwichtig in einer Zeit, in der gern wieder einmal das Totenglöckchen der SPD geklingelt wird. Im Jahr 1875 schloss diese sich die SAP dann mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein im Gothaer Tivoli zur Sozialistische Arbeiterpartei Deutschland (SAPD), dem direkten Vorgänger der SPD, zusammen. Einige Jahre später, 1890, verabschiedete die SPD in Erfurt ein neues Grundsatzprogramm, in dem sie u.a. das Frauenwahlrecht einforderte. 1891 wurde schließlich nicht zufällig in Pößneck der Deutsche Textilarbeiterverband gegründet – bis in die 1920er Jahre hinein schlug in Ostthüringen-Westsachsen das Herz der europäischen Wollverarbeitung. Doch auch von der breiten Öffentlichkeit fast vergessene Spuren wie die anarcho-syndikalistische Bakunin-Hütte bei Meiningen sind als Zeugen dieser Ära übrig geblieben.

Bereits dieser kleine Überblick zeigt, dass es in Thüringen eine Vielzahl von Akteuren gibt, die sich den verschiedenen Facetten der Industriekultur gewidmet haben. Wahrgenommen werden viele davon jedoch teilweise noch viel zu wenig. Das Themenjahr will daher die verschiedenen Angebote besser vernetzen und sichtbarer machen. Der Wert der Industriekultur als Teil der gesamten Kulturlandschaft sollte nicht unterschätzt werden - stellt sie doch eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung und Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts Thüringens dar.

Erzählt werden diese Geschichten während des Themenjahres gleich in einer ganzen Reihe von Veranstaltungen:

1. Leitaustellung: Im ostthüringischen Pößneck wird die zentrale Ausstellung zum Themenjahr unter der Überschrift »Erlebnis Industriekultur- Innovatives Thüringen seit 1800« vom 6. Juni bis zum 9. September 2018 zu sehen sein. Auf einer Fläche von 800 m² werden die Traditionslinien der Industriekultur in Thüringen präsentiert. Ausstellungsort ist die markante «Shedhalle» in Pößneck mit ihrem auffälligen Sägezahndach. Dargestellt werden insbesondere die Jahre zwischen 1800 und 1920, ergänzt um Ausblicke auf Gegenwart und Zukunft des Landes. Anstatt einer chronologischen Aufarbeitung konzentriert sich die Ausstellung auf die Herausbildung einer industriellen Wirtschaftslandschaft, die im 19. Jahrhundert ihren Anfang nahm und bis zur «Industrie 4.0» in der Gegenwart führt.

2. Wissenschaftliche Fachtagung: Eine wissenschaftliche Fachtagung vom 7.-9. Juni 2018 verfolgt das Ziel, das Themenjahr für die Intensivierung der regionalgeschichtlichen Forschungsarbeit zu nutzen.

3. Fachkonferenz: Die Abschlusskonferenz des Themenjahres am 2. November 2018 im Gothaer Tivoli widmet sich den drei folgenden Jubiläen , die ohne Thüringens Aufbruch in die Moderne in dieser Form undenkbar gewesen wären:

- der 100. Jahrestag der Novemberrevolution 1918 und die Gründung der Weimarer Republik,

- die Gründung des Bauhauses - hierzu eröffnet im kommenden Jahr eins von drei neuen Bauhaus-Museen in Weimar -

- und die Gründung des Landes Thüringen aus verschiedenen Freistaaten, die ebenfalls vor 100 Jahren durch die Abdankung der Herzöge infolge revolutionärer Ereignisse entstanden.

Das Themenjahr ist anders als das gerade abgeschlossene Reformationsjubiläum anlässlich des 500. Geburtstags von Martin Luther, das über zehn Jahre - die sogenannte Reformationsdekade - stark Top Down initiiert wurde, darauf ausgerichtet, dass Initiativen vor Ort unterstützt werden und die Möglichkeit erhalten, in der Öffentlichkeit stärker als gemeinhin wahrgenommen zu werden. Es zeigt sich bereits jetzt, dass dieser Ansatz Erfolg verspricht.

 

Die Webseite zum Thüringer Themenjahr lautet: http://www.themenjahr-2018.de

Der Beitrag entstand mit Unterstützung von Frau Konstanze Gerlin-Zedler sowie Herrn Markus Bleeke. Beide sind Referentin bzw. Referenten der Thüringer Staatskanzlei.