31.12.2002

Unerwarteter Rechtsruck nach den Präsidentschaftswahlen in Frankreich?

BENJAMIN HOFF /FLORIAN VON ALEMANN, Le Pens Wahlerfolg – nur ein Betriebsunfall? Das französische Parteiensystem steckt in der Krise, in: Vorgänge - Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, 41. Jahrgang, Dezember 2002, He

Am den Sonntagen des 21. April und des 5. Mai 2002 fanden in Frankreich die beiden Wahlgänge der Präsidentschaftswahlen statt. Erstmals seit 1969 stand dabei kein Kandidat der Linken in der Stichwahl. Die Alternative im zweiten Wahlgang bestand daher nur zwischen dem konservativen, gaullistischen Amtsinhaber Jaques Chirac und dem Parteivorsitzenden der rechtsextremen Front National, Jean-Marie Le Pen.

Nachfolgend wollen wir einen Blick auf die französischen politischen Verhältnisse werfen und damit ein wenig mehr Einblick in die dortige Parteienlandschaft ermöglichen. Dabei wollen wir in mehreren Schrit-ten vorgehen. Zuerst wollen wir auf die bisherigen Kräftekonstellationen eingehen und angesichts dieses Wahlergebnisses die Ausgangslage der einzelnen Parteien für die Parlamentswahlen, die am 9. und 16. Juni 2002 stattfinden werden, diskutieren. Im zweiten Teil werden wir auf die Entstehungsgeschichte und politische Entwicklung der Front National eingehen. Dabei vertreten wir die These, dass die beiden rechtsextremen Parteien, die zur Präsidentenwahl antraten, über ein bedeutendes und stabiles rechtsextremes Wählerpotenzial verfügen. Angesichts der Schwäche der beiden Favoriten, Chirac und Jospin, war ein Erfolg von Le Pen demnach, wenn nicht absehbar, so doch nicht ausgeschlossen. Im Anhang geben wir außerdem einen Überblick über das französische Parteienspektrum.

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